Kalibrierung
Kalibrierung ist der dokumentierte Vergleich eines Messgeräts mit einem rückführbaren Referenznormal, um Messabweichungen und Messunsicherheit zu bestimmen. Damit wird nachvollziehbar, wie zuverlässig ein Messmittel innerhalb definierter Bedingungen misst – und ob die Ergebnisse für Qualitätssicherung, Produktion oder Laborprüfungen belastbar sind.
Im Ergebnis liefert die Kalibrierung einen objektiven Nachweis über den Messzustand: gemessene Werte, Abweichungen, Messunsicherheit sowie die Rückführbarkeit auf nationale oder internationale Normale. Genau dieser Nachweis ist in Audits, bei Kundenanforderungen und im Qualitätsmanagement besonders relevant.
Ablauf einer Kalibrierung
Typischerweise werden festgelegte Messpunkte im Messbereich geprüft. Dabei werden die Anzeigen des Messgeräts den Werten des Referenznormals gegenübergestellt. Aus den Differenzen entstehen Abweichungen (z. B. Offset, Linearität, Hysterese) und – unter Berücksichtigung definierter Einflussgrößen – die Messunsicherheit. Dokumentiert wird alles in einem Kalibrierzertifikat (oft auch „Kalibrierschein“ genannt).
Inhalte eines Kalibrierzertifikats
Ein aussagekräftiges Zertifikat enthält in der Regel:
- identifizierbare Geräte- und Prüfdaten (Seriennummer, Messbereich, Datum)
- verwendete Normale und die Rückführbarkeitskette
- Messwerte je Prüfpunkt und die zugehörigen Abweichungen
- die berechnete Messunsicherheit
- Umgebungsbedingungen (z. B. Temperatur), sofern relevant
Kalibrierung vs. Justierung
Kalibrierung beschreibt den Nachweis (Vergleich und Dokumentation).
Justierung bedeutet eine Einstellung am Gerät, um Abweichungen zu verringern. In vielen Prozessen wird nach einer Justierung erneut kalibriert, um den Zustand nach der Anpassung zu belegen.
Warum Kalibrierung wichtig ist
Kalibrierung unterstützt dabei,
- Messungen über Zeit und Standorte hinweg vergleichbar zu halten,
- Prozessrisiken zu senken (Ausschuss, Nacharbeit, Reklamationen),
- Anforderungen aus QM-Systemen und Kundenspezifikationen nachweisbar zu erfüllen,
- Entscheidungen auf Basis von Messwerten sicherer zu treffen.
Kalibrierintervalle
Der passende Intervall hängt vom Einsatz ab: Nutzungshäufigkeit, Toleranzanforderungen, Umgebung, Transportbelastung sowie die Stabilität historischer Ergebnisse. Häufig wird der Intervall über eine Risikobetrachtung festgelegt und bei Bedarf angepasst.
Typische Messmittel
Kalibrierungen sind u. a. bei Druckmessgeräten (Manometer), Temperaturmessmitteln, elektrischen Messgrößen, Drehmoment, Länge sowie weiteren Prüf- und Messmitteln üblich – überall dort, wo Messwerte Qualität oder Sicherheit beeinflussen.
FAQ: Kalibrierung
Was ist eine Kalibrierung?
Eine Kalibrierung ist der dokumentierte Vergleich eines Messgeräts mit einem rückführbaren Referenznormal. Dabei werden Messabweichungen ermittelt und die Messunsicherheit angegeben, um die Zuverlässigkeit der Messwerte nachzuweisen.
Was ist das Ziel einer Kalibrierung?
Ziel ist es, den Messzustand eines Messmittels nachvollziehbar zu belegen: Wie groß ist die Abweichung an definierten Messpunkten und wie sicher ist das Ergebnis (Messunsicherheit). Das schafft Vertrauen in Messwerte und unterstützt stabile Prozesse.
Wie läuft eine Kalibrierung typischerweise ab?
Es werden festgelegte Messpunkte im Messbereich unter definierten Bedingungen geprüft. Die Anzeigen des Messgeräts werden mit den Werten des Referenznormals verglichen. Aus der Differenz entstehen Abweichungen, die zusammen mit der Messunsicherheit dokumentiert werden.
Was bedeutet Rückführbarkeit bei der Kalibrierung?
Rückführbarkeit bedeutet, dass die Messwerte über eine dokumentierte Kette von Vergleichen auf anerkannte nationale oder internationale Normale bezogen sind. Dadurch werden Ergebnisse nachvollziehbar und über verschiedene Messstellen hinweg vergleichbar.
Was ist Messunsicherheit in der Kalibrierung?
Die Messunsicherheit beschreibt den Bereich, in dem der wahre Wert mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit erwartet wird. Sie ist entscheidend, um zu beurteilen, ob ein Messmittel für eine geforderte Toleranz geeignet ist.
Was enthält ein Kalibrierzertifikat?
Ein Kalibrierzertifikat enthält typischerweise Identifikationsdaten des Messmittels, verwendete Normale, Messwerte je Prüfpunkt, die ermittelten Abweichungen sowie die Messunsicherheit und Angaben zur Rückführbarkeit.
Wann ist eine Kalibrierung sinnvoll oder erforderlich?
Eine Kalibrierung ist sinnvoll, wenn Messwerte qualitäts- oder sicherheitsrelevant sind, wenn Kunden- oder Auditanforderungen bestehen, nach Reparaturen/Belastungen oder wenn die Messzuverlässigkeit nachvollziehbar dokumentiert werden muss.
Ist eine Kalibrierung dasselbe wie Justierung?
Nein. Kalibrierung ist der Nachweis durch Vergleich und Dokumentation. Justierung ist eine Einstellung am Gerät, um Abweichungen zu reduzieren. Nach einer Justierung wird häufig erneut kalibriert, um den Zustand danach zu dokumentieren.
So funktioniert unser Kalibrierservice:


